Montag, 2. Juli 2007

Sendung vom 2. Juli 2007

Zugabe - Kulturtipps

Künstlerpaare

Liebe zwischen Künstlern – eine schwierige Angelegenheit: voll von himmelhochjauchzend und zutodebetrübt – Höhenflüge und Abstürze; Skandale und Geschichten. Diesem Thema widmet sich eine interdisziplinäre Ausstellung im Zeitungsmuseum Aachen, bestehend aus Mode-Design, Tanz, Ausstellung und Lesung. Alles dreht sich um das Leben berühmter Künstlerpaare im Spiegel der Medien. «Liebenskünste – Künstlerlieben» so heißt dieses Projekt und präsentiert 15 berühmet Künstlerpaare, wobei Bonnie und Clyde hier zu den Künstlern gezählt werden. John Lennon und Yoko Ono oder Marquis und Madame de Sade, Auguste Rodin und Camille Claude, das Malerpaar Pollock und Krasner...das sind unter anderem die Paare, deren Lieben und Leiden man nacherleben kann.

Die Ausstellung «Liebenskünste - Künstlerlieben» ist bis 13, Juli im Zeitungsmuseum an der Pontstraße dienstags bis freitags, 9.30 Uhr bis 17 Uhr, zu sehen
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Wortsalat - Literatur

Bachmann-Preis

Lutz Seiler ist der diesjährige Bachmann Preisträger.

Der Ingeborg-Bachmann-Preis, jährlich in Klagenfurt in einer mehrtägigen Live-Veranstaltung ermittelt, gilt als eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im gesamten deutschsprachigen Raum. In einem dreitägigen Lese-Marathon, in dem 18 vorausgewählte Bewerber/innen nacheinander antreten, um das Saalpublikum sowie insbesondere die neunköpfige Fach-Jury in Klagenfurt von der Qualität ihrer Texte zu überzeugen, werden jährlich die Preisträger des Ingeborg-Bachmann-Preises und anderer, im Rahmen der Veranstaltung Tage der deutschsprachigen Literatur vergebener Preise, ermittelt. Der Ingeborg-Bachmann-Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Ijoma Mangold, einer der Juroren begründete seine Entscheidung so: "Ich stimme für Lutz Seiler und damit für einen Text, der mit der Kraft der lyrischen Geschmacksverstärkung, die Körper, die Länder, ihre Geschichten und Mythologien im ratternden Rhythmus der Turksib aufeinander prallen lässt.“

Die Turksib, das ist eine Eisenbahn quer durch Kasachstan. Und davon handelt Seilers Erzählung, mit der er die Jury überzeugen konnte: von einer winterlichen Zugfahrt durch radioaktiv verseuchte Gebiete in Kasachstan.

Lutz Seiler wurde am 8. Juni 1963 in Gera in Thüringen geboren. Er absolvierte eine Lehre als Baufacharbeiter und arbeitete als Zimmermann und Maurer, bevor er in Halle und dann Berlin Germanistik studierte. Zur Literatur war er nach eigenen Angaben erst gekommen, als er den Wehrdienst in der DDR-Armee ableistete. Ausschlaggebend, so erzählt er selbst, sei eine Begegnung mit Gedichten von Peter Huchel gewesen. In seinen eigenen Gedichten beschäftigt er sich immer wieder mit seiner Kindheit, die eng verknüpft ist mit der Atmosphäre des Uran-Bergbaus: Sein Heimatdorf Culmitzsch wurde Opfer des Bergbaus.

Den Text kann man sich anschauen und natürlich lesen auf der Homepage des Bachmann-Wettbewerbes: http://bachmannpreis.orf.at

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Musik und Literatur

Bobo – Lieder von Liebe und Tod

In Deutschland ist das mit den Volksliedern ja so ein Ding. Kennen tut sie jeder, aber singen will sie keiner – das wird dann gleich in die Schlagerecke gestellt. Jetzt gibt es aber eine CD, mit der man sich absolut ohne schlechtes Gewissen und mit Herzenslust deutschen Volksliedern und Texten von deutschen Dichtern hingeben kann. „Lieder von Liebe und Tod“ heißt die CD und gemacht hat sie Bobo zusammen mit dem Theatermusiker Sebastian Herzfeld und der Musikerin Anne Kaftan.

Rausgebracht hat die Platte das kleine Label „Traumton“.

Irgendwo zwischen Folk, Jazz und Experimental liegen die Kompositionen von Herzfeld – sehr intim, sehr intensiv. Christiane „Bobo“ Hebolds Stimme – sehr zart, aber auch sehr markant, glockenhell – wird hier in ihrer ganzen Bandbreite gefordert. Es ist ein wirkliches Herzensprojekt, an das sich die Berliner Ausnahmesängerin Bobo (In White Wooden Houses) und der Theatermusiker Sebastian Herzfeld da gewagt haben. Und es geht auch direkt ins Herz des Hörers...



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