Montag, 2. Juli 2007

Wortsalat, 2. Juli 2007

Bachmann-Preis

Lutz Seiler ist der diesjährige Bachmann Preisträger.

Der Ingeborg-Bachmann-Preis, jährlich in Klagenfurt in einer mehrtägigen Live-Veranstaltung ermittelt, gilt als eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im gesamten deutschsprachigen Raum. In einem dreitägigen Lese-Marathon, in dem 18 vorausgewählte Bewerber/innen nacheinander antreten, um das Saalpublikum sowie insbesondere die neunköpfige Fach-Jury in Klagenfurt von der Qualität ihrer Texte zu überzeugen, werden jährlich die Preisträger des Ingeborg-Bachmann-Preises und anderer, im Rahmen der Veranstaltung Tage der deutschsprachigen Literatur vergebener Preise, ermittelt. Der Ingeborg-Bachmann-Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Ijoma Mangold, einer der Juroren begründete seine Entscheidung so: "Ich stimme für Lutz Seiler und damit für einen Text, der mit der Kraft der lyrischen Geschmacksverstärkung, die Körper, die Länder, ihre Geschichten und Mythologien im ratternden Rhythmus der Turksib aufeinander prallen lässt.“

Die Turksib, das ist eine Eisenbahn quer durch Kasachstan. Und davon handelt Seilers Erzählung, mit der er die Jury überzeugen konnte: von einer winterlichen Zugfahrt durch radioaktiv verseuchte Gebiete in Kasachstan.

Lutz Seiler wurde am 8. Juni 1963 in Gera in Thüringen geboren. Er absolvierte eine Lehre als Baufacharbeiter und arbeitete als Zimmermann und Maurer, bevor er in Halle und dann Berlin Germanistik studierte. Zur Literatur war er nach eigenen Angaben erst gekommen, als er den Wehrdienst in der DDR-Armee ableistete. Ausschlaggebend, so erzählt er selbst, sei eine Begegnung mit Gedichten von Peter Huchel gewesen. In seinen eigenen Gedichten beschäftigt er sich immer wieder mit seiner Kindheit, die eng verknüpft ist mit der Atmosphäre des Uran-Bergbaus: Sein Heimatdorf Culmitzsch wurde Opfer des Bergbaus.


Den Text kann man sich runterladen auf der Homepage des Bachmann-Wettbewerbes: http://bachmannpreis.orf.at

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