Montag, 16. Juli 2007

Wortsalat - Literatur

Ausführliche Vorstellung von Christian Rickens "Die neuen Spießer. Von der fatalen Sehnsucht nach eine rüberholten Gesellschaft"; erschienen beim Ullstein Verlag, 282 Seiten, 14 Euro.

zu Rickens:
geb. 1971, studierte Journalistik und Wirtschaftswissenschaften an der Universität München und der London School of Economics. Nach drei Jahren als freier Wirtschaftsjournalist, unter anderem für Brand Eins, Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung, arbeitet er seit dem Frühjahr 2000 beim Manager Magazin als Redakteur im Ressort »Trends«.

Christian Rickens »Die neuen Spießer« ist eine furiose Abrechnung mit dem wiederentflammten Spießbürgertum rund um Personen wie Frank Schirrmacher, Eva Hermann, Udo Di Fabio oder auch Peter Hahne. Rickens argumentiert bisweilen polemisch, immer aber gut recherchiert und entlarvt so den Stammtisch im gut situierten (Neo-)Konservatismus mit Verve und Witz. Nebenbei zeigt Rickens auch das Problem der Multiplikatoren und damit den Grund auf, warum Büchern wie Schirrmachers »Minimum« medial so wenig entgegengesetzt wird: Einfache Weisheiten sind leicht zu schlucken und bei weitem nicht so anstrengend wie eigene Recherche.

Interessant ist die wirtschaftsliberale Sichtweise pro Marktöffnung und -liberalisierung Rickens, der auch Autor des Manager Magazins ist. Ein Standpunkt also, von dem aus man diese Gegenschläge nicht erwartet hätte, der aber andererseits nur umso mehr für die Glaubwürdigkeit seiner Argumente spricht.

»Die neuen Spießer« ist ein Buch für alle, die sich nicht mit dem kulturell-politischen Backlash abfinden wollen, der so wortgewandt (Di Fabio, Schirrmacher) oder so geistig schlicht (Hermann, Hahne) allerorten herbeigeredet wird.

Ihr könnt Euch die Buchbesprechung als Podcast Runterladen beim Hochschulradio Aachen.

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