Montag, 6. August 2007

Montag, 06. August

Kennt ihr das? Ihr entdeckt irgendwo einen Aushang mit einer tollen Ausstellung, wo man eine Führung zu mitmachen kann. Dazu muss man sich aber leider in irgendeinem Büro oder im Museum direkt anmelden. Ihr geht hin und was ist? Das Ding hat zu. Aber ab jetzt ist alles anders.

Ab sofort können sich alle Interessenten für Führungen, Workshops und sonstige Angebote der städtischen Museen und des Ludwig Forums für Internationale Kunst auch telefonisch anmelden. Der technik sei Dank. Montags bis Freitags von 7 Uhr morgens bis 6 Uhr abends ist jemand zu erreichen, Und zwar unter der Nummer: Telefonnummer 432-4999
Hinter dieser Nummer verbergen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Call Aachen. Call Aachen ist aus der ehemaligen Telefonzentrale der Stadt Aachen entstanden. Die ist mittlerweile mit modernsten Kommunikationsmitteln ausgestattet. Und das Ziel von Call Aachen ist, „den Bürgerinnen und Bürgern schnell und unkompliziert Auskünfte geben zu können. Der Kulturbetrieb der Stadt Aachen hofft, die gestiegene Nachfrage nach diesen Angebotendurch die Telefonanmeldung besser bewältigen zu können. Irit Tirtey, die stellvertretende Leiterin des Kulturbetriebs die hat gesagt dass dem Kulturbetrieb besonders wichtig ist, „dass er auch außerhalb der Öffnungszeiten der Häuser erreichbar ist.

Man kann über diese Servicenummer auch Anfragen starten zu den Vermietungsmöglichkeiten von Räumlichkeiten, die der Kulturbetrieb der Stadt Aachen verwaltet. Wenn ihr z.B. ne große ausgefallene Party feiern wollt, oder heiraten wollt oder für die uni eine Veranstaltung auf die Beine stellen müsst und so weiter. Es geht vor allem um das Alte Kurhaus in der Komphausbadstraße, aber auch um das Couven-Museum, das Suermondt-Ludwig Museum, das Internationale Zeitungsmuseum oder das Zollmuseum Friedrichs.

Der Kulturbetrieb der Stadt Aachen hat jetzt eine Servicehotline eingerichtet unter der ihr euch für Führungen, Kurse und andere Veranstaltungen anmelden könnt. 0241 432-4999. Danke Marijke für die Infos.



Zugabe - Kulturtipps

Wems noch nicht heiß genug ist draußen der kann heute abend im Apollo noch mal schön durchschwitzen. Da ist wieder der Alternative Monday. Auf der Area 1 gibt’s Musik von DJ Manni: Rock, Grunge, Independent und Crossover. Auf der Area 2 legt DJ Muya für euch auf: Punkrock, Indie und Emo. Eintritt kostet 2 Euro, von 11-12 gibt’s 2 Weizen für 3 Euro. Los geht’s um 23 Uhr.

Für Trommler oder Trommlerinnen, die schon im Frühjahr einen Djembé Kurs besucht haben gibt’s jetzt einen Fortgeschrittenen Trommelkurs. Aber auch als Quereinsteiger mit Vorkenntnissen dürft ihr mittrommeln. Im Kurs wird sich weiter mit Solophrasen beschäftigt, außerdem könnt ihr euer hand-to-hand Spiel intensivieren. Der Kurs startet morgen und geht bis zum 18. Dezember. 15 Euro kostet euch der Spaß wenn’s bis zu 5 teilnehmer sind, 10 Euro ab 6 Teilnehmer. Anmelden könnt ihr euch unter folgender Telefonnummer: 0241-66710. Start ist morgen um 18:30 in der Liebigstraße 18.

Wer kein Geld oder keine Zeit hat in den Urlaub zu fahren, der holt sich den einfach nach hause. Lateinamerikanische Rhythmen kriegt ihr z.B am Mittwoch geboten. Auf der großen SalsaParty im El Sencilito. Einlass ist um 20 Uhr.

Oder ihr gewinnt einfach den langersehnten Urlaub. Dazu müsstet ihr euch nur zum Mr. Und Miss Tanzpalast küren lassen. Am Donnerstag vom Publikum und einer professionellen Jury. Präsentiert wir das ganze vom massi und dem PM2AM Event Team. Ihr werdet von professionellen Friseuren und einem bekannten Visagist aus Aachen gestylt 1.Preis: Miss & Mr. Tanzpalast gewinnen je eine Reise für eine Woche nach Griechenland. 2.Preis: Gutscheine im Wert von bis zu 350 Euro. 3.Preis: Gutscheine im Wert von bis zu 250 Euro.
Alle angenommen Kandidaten erhalten einen Gutschein im Wert von 150 €.
Bewerben könnt ihr euch persönlich im Massi oder unter: missundmrtanzpalast@hotmail.de Getanzt werden darf aber zwischendurch auch: DJ-Spyro legt für euch finest Black & Ragga/Ton auf, DJ Daniel-Sun sorgt für Elektro & Vocal House. Außerdem gibt’s ne Happyhour von 21 bis 22 Uhr: Caipirinha 3 Euro.

Supergroovers geht in die 17. Runde. Remix-Elektro-Tech-Pophits vom Feinsten Justice, Uffie, Soulwax, Digitalism, Data, LCD Soundsystem und viele mehr werdet ihr zu hören bekommen. Und dazu ein Sahnehäubchen der Extraklasse HOLZ live! Das ist Sequenztechno und Elektronika. Und bei uns ist gleich der René, einer der beiden Hölzer und wird da noch ein bisschen mehr zu erzählen. Ein leckeres Bier trinken, ausgelassen feiern und die DJs loben könnt ihr am Freitag, ab 22 Uhr im Aoxomoxoa.

Außerdem steht am Wochenende noch das Aixfest vor der Türe. Das AIXfest Summer Festival findet dieses Jahr im Capitol in Eupen statt. Freiag stehen für euch Live auf der Bühne: Brant Bjork and the Bros., Bollock Brothers, Flash Future, The Babylon Underground und Dioptrien.Am Samstag trefft ihr dann auf Samiam, Knorkator, Pencilcase, Lord Bishop und Die Sklaven Jeweils ab 18 Uhr.

Wortsalat - Buchvorstellungen

Laxness-Klassiker «Salka Valka» neu übersetzt und quicklebendig

Halldor Laxness ist Isländer und Literatur-Nobelpreisträger. Einer seiner Klassiker ist „Salka Valka“. Der Roman wurde jetzt neu übersetzt und neu heraus gegeben als Ergänzung seiner bisher zwölfbändigen Werkausgabe. Salka Valka ist ein Frühwerk von 1931/32, geschrieben gut 20 Jahre bevor er den Nobelpreis bekam 1955. In «Salka Valka» schildert er den Weg der Titelheldin vom unehelich geborenen, bettelarmen und missbrauchten Fremdling in einem isländischen Fischerdörfchen zur selbstbewussten jungen Frau mit Stehvermögen, hellem Kopf voller sozialer sowie politischer Interessen, starken Gefühlen und noch stärkeren Entscheidungsproblemen in der Liebe. Teilweise sind die Dialoge sehr lang, ermüdend und geschichtlich überholt (Laxness war damals vom Sowjetsystem unter Stalin überzeugt), aber die zeitlose Schönheit des Romans überwiegt: Laxness Liebe zu den Menschen mit all ihren Schwächen und seine Liebe zur wilden isländischen Natur. Bis heute ist diese Literatur lebendig.

Halldór Laxness Salka Valka Steidl Verlag, Göttingen 480 S., Euro 24,00 ISBN 978-3-86521-420-1

Ruth Bergers besonderer «Gretchen»-Roman

Das Gretchen – wer kennt es nicht. Selbst wenn man den Faust von Goethe nicht gelesen hat, so kennt man doch diese Figur und ihr Dilemma bis hin zur Kindsmöderin. Wie gesagt: Goethe, aber auch Heinrich Leopold Wagner und Reinhold Lenz thematisierten dieses Schicksal literarisch und machten Gretchen unsterblich: ein wahres Schicksal. Das der Frankfurter Dienstmagd Susanna Margaretha Brandt, die am 14. Januar 1772 hingerichtet wurde. Nun endlich ein Buch von einer Frau zu der Figur. Ruth Berger zeichnet in ihrem gründlich recherchierten Roman das Leben der Margaretha Brand nach. Der spannende Roman ist gleicheitig ein Sittengemälde der Franfurter Gesellschaft im zu Ende gehenden 18. Jahrhundert. Sie stellt die Lebensbedingungen des untersten Standes, dem Gretchen angehörte, denen des priviligierten jungen Goethe gegenüber, der den Fall von Anfang an mit Interesse verfolgte und wohl auch bei der öffentlichen Hinrichtung zugegen war. Die Autorin, und darin liegt eine der vielen Stärken des Romans, vermeidet jede Parteinahme und lässt offen, ob die Brandin tatsächlich eine Kindsmörderin oder ein Justizopfer war. Mit viel Ironie offenbart Berger in ihrem Roman nicht nur die Scheinheiligkeit des Dichterfürsten, sondern die der ganzen «guten Gesellschaft» Frankfurts, deren Standesdünkel einer einfachen Magd jede Chance auf Gerechtigkeit und Gnade nahmen. Die Familie Goethe, die schillernden Brüder Senckenberg und viele andere historische Persönlichkeiten ihrer Heimatstadt hat die Historikerin Berger vor dem Hintergrund des spektakulären Kriminalfalls der Kindsmörderin wiederauferstehen lassen. Und sie zeigt, wie ein wirklich guter historischer Roman aussieht Ruth Berger Gretchen. Ein Frankfurter Kriminalfall Kindler Verlag, Reinbek 444 S. m. Nachwort, Euro 19,90 ISBN 978-3-4634-0513-1


Filmvorstellung


Sie waren die Lieblinge der amerikanischen Nation – Die Dixie Chicks. Die Country-Mädchen-Band durfte sogar beim «Super Bowl» singen. Und nationale Helden dürfen natürlich nicht kritisch sein. Der Film „Dixie chicks – Shut up and sing“ läuft diese Woche in den Kinos an. Bei einem Konzert in London im März 2003 unmittelbar vor Beginn des Irakkrieges ließ die Sängerin Natalie Maines die beiläufige Bemerkung fallen, das Trio schäme sich dafür, dass der amerikanische Präsident aus Texas stamme, dem Heimatstaat der Country-Band. Bisher völlig unpolitisch – zumindest in der Öffentlichkeit – bekamen die Dixie Chicks nun die ganze Gnadenlosigkeit des amerikanischen Patriotismus zu spüren – es glich einer Hexenjagd.

Das Trio wurde mit Hass- und Drohbriefen überhäuft, zahlreiche Radiosender in den USA boykottierten die Songs der Band, ihre CDs wurden öffentlich zerstört. Für die Dixie Chicks markiert das Londoner Konzert eine dramatische Zäsur. Sponsoren ziehen sich zurück, Konzerte werden abgesagt. Zunächst wollten sie zurück rudern und die Aussage verharmlosten, aber das hat nicht funktioniert. aber die drei geben nicht auf, wehren sich gegen die massiven Angriffe aus dem konservativen Lager. Und sie gehen in die Offensive. Auf dem Cover des Branchenmagazins «Entertainment Weekly» posieren sie z. B. nackt, auf ihren Körpern sind die Schmähungen zu lesen, denen sie ausgesetzt sind.

In ihrer spannenden, detailreichen Dokumentation «The Dixie Chicks: Shut up and sing» beleuchtet Barbara Kopple zusammen mit ihrer Co-Regisseurin Cecilia Peck über einen Zeitraum von drei Jahren die Folgen der Affäre für die Band. Entstanden ist so ein packendes Lehrstück über das Verhältnis von Musikbusiness, Politik, Medien und Öffentlichkeit. Nicht zuletzt bietet der Film auch eine Momentaufnahme spezifisch amerikanischer Befindlichkeiten in Zeiten des Krieges. Die USA, dies zeigt Kopples Film sehr deutlich, sind längst eine zutiefst gespaltene Nation. Es geht um Freundschaft, freie Meinungsäußerung, Patriotismus und ja „Erwachsen werden“. Denn nach der Affaire sind das die Dixie Chicks geworden.

Für die Dixie Chicks gibt es ein Happy End. Im Februar 2007 gewinnt ihr Album «Taking The Long Way» den begehrtesten aller Musikpreise, den Grammy für das Album des Jahres, der Song «Not Ready To Make Nice» wird als beste Single ausgezeichnet. Die drei Sängerinnen werteten die höchste Auszeichnung auch als politisches Statement der Juroren.

„Dixie Chicks – Shut Up and Sing“ ab Donnerstag im Kino und zwar im Apollo.

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