Montag, 18. April 2011

„Die Mondverschwörung“ - deutsche Realsatire ab Donnerstag im Kino

„Die Mondverschwörung“ beschäftigt sich mit der antimodernen Massenflucht in Esoterik, Okkultismus und Innerlichkeit. Der amerikanische Reporter Dennis Mascarenas versucht, das Verhältnis der Deutschen zum Mond auszuloten und begibt sich dabei in esoterische Zirkel ebenso wie in biedere deutsche Wohnstuben - ja selbst in die Hinterzimmer dubioser Kneipen, wo selbsternannte Opfer der Gesellschaft an kruden Verschwörungstheorien basteln. Anders als in „Borat“ nimmt Dennis seine zum Teil skurrilen Gesprächspartner durchaus ernst. Die Beurteilung überlässt Filmemacher Thomas Frickel dem Zuschauer selbst, er will weder anprangern, noch enthüllen. So harmlos die Reise des Reporters im Esoterikladen um die Ecke beginnt, so extremer endet sie: bei der extremen politischen Rechten.

Nazis, Mond und Esoterik

Denn Nazis, Mond und Esoterik passen besser zusammen als man denkt! Die Rassenideologie der Nazis, ihr Begriff von einer „Herrenrasse“, die faschistische Ausprägung des Antisemitismus, die Ordensstruktur der SS und die Übernahme des Hakenkreuzsymbols – vieles davon ist aus mythisch-esoterischen Vorstellungen herausgewachsen. Also kein Wunder, dass besonders in der rechten Szene eine Entwicklung zur Esoterik hin zu beobachten ist. Trotzdem ist „Die „Mondverschwörung“ keineswegs eine Nazi-Doku. Im Zeitalter der Bits und Bytes, in der Forscher mit DNA Puzzle spielen fühlen sich viele Menschen überfordert und orientieren sich lieber am Einfachen: Die Sterne, der Mond, die Natur.

Der Vorgängerfilm

Den Schauspieler des Protagonisten Dennis, kennt man schon aus einem früheren Projekt von Thomas Frickel.„Deckname Dennis“ kam 1996 in die Kinos. Darin wird der US-Agent Dennis nach Deutschland geschickt, um die deutsche Mentalität zu erkunden.Getarnt als Fernsehjournalist stellt sich Dennis dumm. Dreist, wie wir es uns wahrscheinlich nicht trauen würden, fragt er Arbeiter, Bürokraten, Künstler und Antifa-Demonstranten.Wer „Deckname Dennis“ gesehen hat, darf „Die Mondverschwörung“ jedenfalls nicht verpassen.

Ja! Ich will! Wo?

Um „Die Mondverschwörung“ im Kino zu genießen, muss man sich leider in die Bahn setzen, denn in Aachen läuft die Realsatire nicht.
Vom 5.-11. Mai läuft er im Kölner Odeon. Ein Preview mit dem Produzenten und Regisseur Thomas Frickel gibt es dort am 4. Mai.
Wer in dem Zeitraum schon leider ausgebucht ist, erhält vom 19.-25. Mai in Bonn eine weitere Gelegenheit. Dort läuft die schräge Doku im Kino des LVR-Landesmuseum.


Quellen (Stand: 18.4. 18:30 Uhr):
http://mondverschwoerung.de/
http://www.filmzentrale.com/rezis/decknamedennissha.htm
http://www.kino.de/kinofilm/die-mondverschwoerung/82523.html#start

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