"Zehn Gründe, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen" von Hallgrimur Helgason ist erschienen im Tropen Verlag bei Klett-Cotta.
Gemordet wird viel in dem Buch, abgewaschen nicht so sehr. Der Hauptcharakter des Buches heißt Toxic und er ist Auftragskiller. Toxic ist eigentlich Kroate lebt in New York und bringt dort sehr erfolgreich Menschen um, bis er Mist baut und weg muss.Eigentlich will er dann zurück in die Heimat, also nach Kroatien. Doch am Flughafen wird er ziemlich paranoid, bringt kurzerhand einen Typen auf der Flughafentoilette um, zieht sich dessen Klamotten an, klaut seinen Ausweis und sein Flugticket. Im Flieger realisiert Toxic dann erst, dass er einen Pfarrer umgebracht hat, nämlich Father Friendly und er gerade auf dem Weg nach Island ist. Naja, dann prallen halt ein eigentlicher Killer, mit der Identität von Father Friendly und das schöne Island aufeinander.
Der Autor Hallgrimur Helgason kommt aus und lebt in Reykjavik. Und gerade die Absurdität macht die Geschichte aus. Alle Klischees von Island bestätigt Helgason in seiner Geschichte. Der Buchheld Toxic trifft auf alle Vorurteile, die man so von Island haben kann. Es ist zwar die ganze Zeit hell, weil die Sonne ja nicht untergeht, das ist ganz schön anstrengen. Aber gleichzeitig ist es grau, trist, langweilig, man trifft kaum Menschen und wenn doch, hat jeder einen seltsamen Namen. Und das schlimmste ist es ist kalt. Doch trotz unasprechlicher Namen ließt sich das Buch klasse. Helgason kommentiert mit dem Blick des Killers, die Gesellschaft Islands, die in vielerlei Hinsicht genau so merkwürdig und absurd ist wie die Geschichte der Hauptfigur. Böse, gemein, bissig und mitunter auch ziemlich lustig. Es ist andere Art von skandinavischer Kriminalliteratur. Und durch die eigene Komik ist das Buch auch für nicht Krimifans zu empfehlen.
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